Erläuterungen zum silber-schwarzgetupften Farbenschlag

Im Folgenden sollen hier einige Besonderheiten des silber-schwarzgetupften Farbenschlages beim Thüringer Barthuhn erläutert werden. Alle Merkmale treffen analog auch auf die gold-schwarzgetupften zu,

da hier lediglich die Grundfarbe von silber zu rotbraun abweicht.

 

Dabei möchten wir uns zuerst die Tupfenbildung bzw. das gewünschte Tupfenbild unserer Barthühner anschauen.

Abweichend zu anderen silber-schwarzgetupften Rassen wie z.B. den Appenzeller Spitzhauben oder den Eulenbarthühnern, wird beim Thüringer Barthuhn ein möglichst gleichmäßiger runder Tupfen gewünscht.

Eine Schwierigkeit besteht darin die richtige Tupfengröße zu erreichen.

Ein zu großer Tupfen bewirkt ein zu geschlossenes Tupfenbild. Das Tier erscheint sehr dunkel.

Ein zu kleiner Tupfen bewirkt ein Einreißen am Rand.

Es kann unter anderem auch eine Halbmondzeichnung oder ein dreieckiger Tupfen entstehen. Dies ist natürlich fehlerhaft.

 

Nach derzeitigem Zuchtstand ist schon eine gute Tupfenform erreicht, allerdings fallen verhältnismäßig wenige Tiere mit korrektem Tupfenbild. Hier bedarf es noch ein wenig Zeit und Geschick der Züchter bis dieses Zuchtziel erreicht wird.

ovale Tupfen bei Appenzeller Spitzhauben
ovale Tupfen bei Appenzeller Spitzhauben
korrektes Tupfenbild beim Thüringer Barthuhn
korrektes Tupfenbild beim Thüringer Barthuhn
großer runder Tupfen bei Hamburger silberlack
großer runder Tupfen bei Hamburger silberlack

Ein weiterer Unterschied im Vergleich zwischen den silber-schwarzgetupften/silberlack Rassen ist die Schwanzfarbe beim Hahn. Wird bei Appenzeller Spitzhauben, Hamburgern und Eulenbarthühnern ein heller Schwanz gewünscht, soll dieser beim Thüringer Barthahn möglichst schwarz mit Grünglanz sein. Diese Standardbeschreibung bringt gleich mehrere Erschwernisse für den Züchter mit sich.

heller Schwanz bei einem Hamburger Hahn
heller Schwanz bei einem Hamburger Hahn
schwarzer Schwanz mit überzeichnetem Sattel bei einem Thüringer Barthahn
schwarzer Schwanz mit überzeichnetem Sattel bei einem Thüringer Barthahn

Zum einen sind die Hähne mit rein schwarzem Schwanz im Sattel meistens überzeichnet,

zum anderen entstehen Probleme bei der weiblichen Nachzucht.

Die Junghennen sind im Schwanz- und Sattelbreich oft sehr schwarz und nicht richtig durchgezeichnet.

 

Diesem Umstand wurde früher mit der Verwendung von mindestens zwei Zuchtstämmen begegnet.

In einem Zuchtstamm wurde ein Hahn mit schwarzem Schwanz zur Nachzucht standardgerechter Hähne verwendet, in einem anderen Zuchtstamm wurde ein Hahn mit hellem Schwanz zur Nachzucht standardgerechter Hennen eingesetzt.

Inzwischen wurden in der Standardbeschreibung aber Zugeständnisse gemacht.

 

Leichte silberne Einlagerungen im Hahnenschwanz sind gestattet, um die Zucht zu erleichtern.

Damit kann auch eine korrekte Sattelzeichnung in Form von lediglich schwarzen Federspitzen erreicht werden.

Das bedeutet aber keinesfalls, dass hellschwänzige Hähne ausgestellt werden dürfen.

Dies gilt als grober Fehler!

 

zulässige silberne Einlagerungen in den Sicheln mit guter Sattelzeichnung
zulässige silberne Einlagerungen in den Sicheln mit guter Sattelzeichnung
zu viel silberne Einlagerungen in den Schwanzsicheln
zu viel silberne Einlagerungen in den Schwanzsicheln